Medikamente bei Angst, Phobie und Panik
Wie Sie vielleicht schon beim Lesen dieser Seiten festgestellt
haben, überwindet man eine Angststörung, eine
Phobie oder Panikattacken am besten dadurch, daß
man sich den Angstauslösern stellt und erlernt,
daß das, wovor man bisher immer Angst hatte, eigentlich
gar nicht gefährlich ist.
Natürlich gibt es auch Medikamente, die man bei
Angsterkrankungen einsetzt.
Leider haben diese meist mehr oder weniger starke Nebenwirkungen,
man muß im Zweifelsfall mehrere Medikamente ausprobieren,
bis man das Richtige gefunden hat, zudem kann beim Absetzten
ein Rückfall eintreten.
Inzwischen gibt man Medikamente also immer parallel
zu einer Therapie, wenn möglich auch nur kurzfristig.
Wichtig ist aber unbedingt: Medikamente dürfen
nur von einem Arzt oder Psychotherapeuten verordnet
werden, zudem muß eine regelmäßige
Überprüfung stattfinden. Selbstmedikation
ist unbedingt zu vermeiden.
Welche Medikamente gibt es bei Angsterkrankungen?
Antidepressiva
Überwiegend setzt man bei Angsterkrankungen die
gleichen Medikamente ein, die man auch gegen Depressionen
einsetzt. Diese Mittel haben eine stimmungsaufhellende,
spannungs- und angstlösende Wirkung.
Neuroleptika
Solche Neuroleptika setzt man überwiegend bei schizophrenen
Psychosen, auch bei anderen psychischen Erkrankungen
werden Sie verwendet.
Tranquilizer / Benzodiazepine
Tranquilizer haben eine angstlösende und beruhigende
Wirkung. Sie geben ein Gefühl der Entspannung und
Beruhigung, in höheren Dosen sind sie zudem krampflösend,
wirken entspannend auf die Muskeln und fördern den
Schlaf.
Eingesetzt werden Sie deshalb bei:
- Angststörungen und Panikattacken
- Spannungszustände
- Schlafstörungen
- Verkrampfungen bzw. Epilepsie
- Spastiken, Tetanus usw.
Allerdings haben Sie auch gravierende Nebenwirkungen:
- Atemstörungen
- Schwindel
- Muskelschwäche
- Gedächnisstörungen
- einen gesteigerten Appetit
- Potenzstörungen
- Zyklusstörungen
- Auswirkungen auf ungeborenes Leben
- Zittern
- Schlafstörungen
- Gleichgültigkeit
- Verminderte Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit,
Benommenheit
- Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen
Solche Tranquilizer machen also abhängig, weshalb
sie verschreibungspflichtig sind.
Eine Anwendung sollte nur für wenige Tage stattfinden,
und dann auch nur unter ärztlicher Aufsicht!
Betablocker
Betablocker sind weniger als Mittel gegen die Angst
zu verstehen, vielmehr sollen Sie die körperlichen
Auswirkungen mildern, also etwa Zittern, Schwitzen,
einen hohen Blutdruck, hoher Puls usw.
Lesen
Sie hier mehr zu chemischen Wirkstoffen in Medikamenten
Pflanzliche Medikamente
Es gibt auch natürliche, pflanzliche Medikamente,
die man bei Angsterkrankungen einsetzen kann. Diese
sind milder als chemische Medikamente und haben meist
keine oder nur sehr leichte Nebenwirkungen, sie brauchen
allerdings bis zu mehreren Wochen regelmäßiger
Einnahme, bis sie wirken.
Dazu gehören:
Johanniskraut
Johanniskraut stabilisiert die Stimmung und wird auch
bei Depressionen erfolgreich eingesetzt.
Hopfen, Baldrian, Melisse, Passionsblume
All diese Pflanzen haben eine beruhigende Wirkung
Kava-Kava
Löst die Angst
Wie auch bei anderen Medikamenten gilt: Fragen Sie
Ihren Arzt, bevor Sie selbst etwas einnehmen.
Selbstmedikamentation ist nicht ratsam!
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