Was eine Angst- oder Panikstörung für eine Partnerschaft bedeuten kann - Aus der Sicht des Partners
Ihr Partner leidet unter einer Angststörung, einer Phobie oder Panikanfällen? Dann hat sich wahrscheinlich auch Ihr Leben verändert durch diese Erkrankung. Natürlich tut es Ihnen weh, wenn Sie ihn leiden sehen, wie sich sein Leben verändert. All das, was man vorher vielleicht zusammen getan hat, ist plötzlich eingeschränkt. Und natürlich versuchen Sie ihm zu helfen.
Hier einige Punkte, in denen Sie sich als Partner eines Angst- oder Panikkranken Menschen wiedererkennen können:
- Sie versuchen für Ihren Partner da zu sein und ihm zu helfen, auch auf Kosten der eigenen Interessen
- Sie geben Ihrem Partner gute Ratschläge, die er manchmal abweist, weil er denkt, Sie verstünden ihn sowieso nicht
- Es macht sich eine gewisse Verzweiflung breit, wenn sich über einige Zeit nichts verändert oder bessert
- Sie spielen den Starken, der Halt gibt, auch wenn Sie merken, daß Ihnen nach und nach die Kraft ausgeht
- Sie beobachten Ihren Partner andauernd, um ihn beschützen zu können oder vor einem neuen Angst- oder Panikanfall behüten zu können
- Sie beschäftigen sich sehr viel mit der Angststörung, sei es durch Bücher, im Internet oder bei Bekannten und Freunden
- Ihre gemeinsamen Aktivitäten werden stark eingeschränkt durch die Krankheit Ihres Partners
- Sie haben immer öfters Schuldgefühle, weil Sie glauben, auch an der Erkrankung schuld zu sein bzw. Ihren Partner nicht genug schützen und unterstützen zu können
- Sie fühlen sich mißverstanden, wenn Ihr Partner Ihnen manchmal vorwirft, ihn nicht zu verstehen oder etwas falsches von ihm zu verlangen
- Plötzlich dreht sich alles nur noch um die Krankheit des Partners oder um den Partner selbst
- Sie müssen Pflichten Ihres Partners übernehmen
- Manchmal fühlen Sie sich vielleicht auch ausgenützt durch Ihren Partner
- Sie haben selbst plötzlich niemanden mehr, dem Sie Ihre Sorgen anvertrauen können, da Ihr Partner ja jetzt ziemlich mit sich selbst beschäftigt ist
- Sie machen sich Sorgen um die Zukunft
- Sie müssen vielleicht mit ansehen, wie Ihr Partner immer öfters Medikamenten, Drogen oder dem Alkohol verfällt
- Und schließlich könnten Sie an der Liebe Ihres Partners oder der Liebe zu Ihrem Partner zweifeln
Haben Sie sich und Ihre Situation wiedererkannt?
Als Partner eines angsterkrankten Menschen steht man nicht der Krankheit außen vor, vielmehr ist man ein Teil davon und bekommt diese Erkrankung unmittelbar zu spüren. Wichtig ist, daß Sie wissen, daß all diese Veränderungen durch die Krankheit verursacht werden. Hätte Ihr Partner diese Krankheit nicht bekommen, wäre er der alte geblieben und Ihre Partnerschaft hätte keine Veränderung erfahren.
Wichtig ist, daß Sie mit Ihrem Partner viel reden, sich seine Sorgen anhören und ihm auch Ihre Sorgen und Gedanken mitteilen.
Und schließlich sollten Sie alles in die Wege leiten, damit diese Erkrankung möglichst schnell überwunden werden kann. Wenden Sie sich am besten an den Hausarzt, der Ihren Partner dann gegebenenfalls zu einen Therapeuten weiterleitet.