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  Depressionen
                                            - was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?

Mentales Training

Das Mentale Training kann sehr effektiv genutzt werden, wenn man Denk- und Verhaltensweisen ändern möchte. Verwendet wird dabei unsere Vorstellungskraft.

Die Vorstellungskraft ist ein Werkzeug, welches Sie immer bei sich haben. Warum setzen Sie dieses Werkzeug dann nicht für sich ein?

Große Leistungen können möglich werden, wenn wir uns im Geiste bestimmte Ziele setzen.

Zum Beispiel Reinhold Messner, der den Mount Everst, den höchsten Berg der Welt, bestiegen hat. Natürlich verlangte dies auch körperliche Vorbereitung und Fitness, aber auch er hat sich in seinem Geiste das Ziel gesetzt, diesen Berg zu bezwingen. Er malte sich aus, wie es funktionieren könnte und vor allem das Gefühl, hoch oben auf der Spitze zu stehen und die Welt unter sich zu sehen.

Seine Vorstellungskraft war sicher ein wichtiger Bestandteil davon!

Ja, das will ich auch, werden Sie jetzt vielleicht denken.

Und wie geht das Mentale Training?

Mentales Training ist also geistiges Training. Dabei stellen Sie sich Dinge vor, die Sie erreichen möchten, auch wie Sie sie erreichen könnten und das Gefühl, das Sie haben werden, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben.

So können Sportler im Geiste üben, sich richtig zu bewegen, um Verletzungen zu vermeiden und bessere Leistungen zu vollbringen, Kranke können im Geiste die Krankheit angehen usw.

Auf die Angst bezogen kann das bedeuten, wie Sie in einer Situation richtig handeln möchten, ohne Angst und Panik zu bekommen.

Übrigens ist Mentales Training für jeden Menschen etwas, was er von Geburt an anwendet: Egal was um uns herum passiert, wird etwas davon in unserem Gehirn abgespeichert und in einer ähnlichen Situation wieder aufgerufen. Auch dann, wenn man nur darüber nachdenkt. Es entstehen dann Gefühle wie Angst, Wut, die uns negativ beeinflussen, aber auch Glücksgefühle, die uns positiv beeinflussen.

Das Mentale Training gibt es in zwei Formen, die Beobachterform und die Teilnehmerform. Die erstere Form soll ein Bild von außern auf eine Situation ermöglichen. Sie sehen sich also als eigener Beobachter in einer Situation, die schief geht. Daraus lernen Sie, wie Sie es besser machen können. Genannt wird das auch Dissoziation.

In der zweiten Form agieren Sie als Teilnehmer in einer Situation. Sie setzen sich also einer realen Situation aus und erkunden Ihre Gedanken und Gefühle. Daraus sollen Lösungsmöglichkeiten erkannt werden. Man nennt dies auch Assoziation.

Aus der Erkenntnis dieser Übungen kann man positive Bewältigungsstrategien entwickeln, die in Zukunft angewendet werden sollen.

Diese Bewältigungsstrategien werden im Geiste immer wieder durchgespielt, also z.B. Gedanken wie "Wie werde ich das nächste Mal handeln, wie werde ich mich dabei fühlen und wie werde ich mich fühlen, wenn alles geklappt hat".

Das Gute daran ist, daß Sie dies überall trainieren können. Ein ruhiger Moment reicht schon aus, um an sich weiter zu arbeiten. Zudem sind Sie nicht an eine Örtlichkeit gebunden, wenn Sie üben möchten. Es geht immer und überall.

Zudem ist es eben nicht nötig, sich einer angstauslösenden Situation auszusetzen, um weiter zu trainieren, es passiert nur im Kopf.

Aber ist gibt auch negative Seiten, die man erwähnen sollte.
Ob eine Situation real ist oder nur gedacht ist, macht für unser Gehirn keinen Unterschied. Wenn Sie also die falschen Gedanken verfolgen, kann dies auch zu einer Verschlechterung Ihrer Lage führen.

Denken Sie also immer über negative Dinge nach, so wird sich dies in Ihnen manifestieren. Sie können sich also auch darauf "programmieren", Angst zu haben, zu hassen usw.

Man kann sich auch auf Situationen programmieren, die tatsächlich nie eintreten werden, z.B. ein Erdbeben. Wenn Sie also ständig darüber nachdenken, was im Falle eines Bebens passieren würde und wie schrecklich die Folgen wären, wird sich sicher in kurzer Zeit eine starke Angst vor Erdbeben aufbauen. Und schlimmer noch: Das ständige Nachdenken wird ein Gefühl hervorbringen, als wäre ein Beben bereits schon erlebt worden.
Deshalb: Immer an gute Dinge denken!

Zudem hat unser Gehirn eine Art Filter eingebaut, Verneinungen auszublenden.
Einfaches Beispiel: Ich sage Ihnen jetzt: "Denken Sie nicht an eine Eisenbahn!". Was passiert? Sie denken an eine Eisenbahn...
Verfolgen Sie also immer nicht-verneinte und positiv ausgedrückte Gedanken in Ihrem Training.
Einige Beispiele:
Ich werde stark bleiben
Ich werde ruhig bleiben
Ich werde mit ... sprechen
usw.

Mentales Training üben

Suchen Sie sich ein Ziel, welches Sie erreichen möchten, also z.B. angstfrei in einer bestimmten Situation zu sein.

Legen Sie sich Gedanken und Gefühle bereit, die Sie in dieser Situation in Zukunft haben möchten. Schreiben Sie also eine Art Drehbuch für diese Übung.

Versetzen Sie sich jetzt in Entspannung und gehen dann im Geiste in die bestimmte Situation.

Versuchen Sie, dieser Situation mit Ihren neuen Gedanken und Gefühlen entgegenzutreten. Handeln Sie in Ihrem Geiste so, wie Sie es möchten, und nicht so, wie Ihre Angst es Ihnen vorgibt. Nach Abschluß der Übung fühlen Sie sich, wenn alles so geklappt hat wie geplant, zufrieden und glücklich.

Wenn es aber dennoch während der Übung zu negativen Gedanken und Gefühlen kommt, sagen Sie zu sich selbst "STOPP" und brechen Sie die Übung ab. Ergründen Sie dann, woran es lag und wie Sie in Zukunft darauf reagieren könnten. Danach beginnt die Übung von neuem.

Ablaufen könnte es in etwa so:
Stellen Sie sich vor, wie die Situation sein soll, also bei einer Spinnenphobie z.B. "Ich bin in einem Keller und da ist eine Spinne". Wahrscheinlich wird dann ein Gefühl wie Angst oder Ekel auftreten.

Denken Sie dann an das, was Sie sich vorgenommen haben: "Ich habe keine Angst vor der Spinne, sie ist klein, viel kleiner als ich, sie ist keine Gefahr für mich. Ich kann also ruhig in ihrer Nähe sein, mir wird nichts passieren!".

Malen Sie sich dann in Gedanken aus, daß Sie in der Gegenwart der Spinne all das tun können, was Sie möchten, ohne Angst vor der Spinne zu haben. Sie wird Ihnen nichts tun, sie ist keine Gefahr und eigentlich noch nicht mal wert, darüber nachzudenken.

Eine solche Übung spielen Sie immer wieder durch, bis sie sich verfestigt hat in Ihrem Geiste.

Falls Sie während solcher Übungen immer und immer wieder abbrechen müssen, weil die Angst Sie übermannt, sollten Sie vielleicht über eine Therapie nachdenken, da möglicherrweise hinter einer solchen Angst oder Phobie ein wesentlich größeres Problem stecken kann.


Ein solches Training ist übrigens nicht nur dazu geeignet, Ängste zu überwinden, man kann sie auch für das "normale" Leben anwenden, wie etwa, wenn es darum geht, auf Menschen zuzugehen, abzunehmen, nicht mehr zu rauchen, sportlicher zu sein usw.

Stellen Sie sich also zum Beispiel vor, in Zukunft mehr Sport zu treiben, wie sich Ihr Leben dadurch positiv ändert, wie Ihr Körper sich positiv verändert usw.
Und dann: Tun Sie es!