Depressionen
- was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?
Depressionen äußern sich bei Frauen und Männern unterschiedlich. Frauen erkranken häufiger an Depressionen als Männer. Dies ist vielleicht auch der Grund, weshalb in den letzten Jahrzehnten oftmals die Depression bei Frauen im Blickpunkt stand und über die Krankheit bei den Männern relativ wenig bekannt war. Inzwischen jedoch wird auch die Depression bei Männern genauer untersucht.
Herausgefunden wurde inzwischen, daß wesentlich mehr Männer
an einer Depression erkranken als bisher gedacht. Vor allem die
Zahl der depressiven jungen Männer nimmt ständig zu. Am
gefährlichsten ist die Depression bei älteren Männern.
Ältere Männer, die alleine leben und krank sind, begehen
wesentlich häufiger Selbstmord, wenn sie an einer Depression
leiden. Allgemein ist die Suizidrate bei Männern höher
als bei Frauen. Zudem verüben Männer ihren Suizid "härter"
als Frauen, sie schießen sich in den Kopf, fahren an eine
Mauer usw.
Frauen bevorzugen Gift, schneiden sich die Adern auf etc.
Auch wenn viele Männer es nicht zugeben wollen, so belasten sie Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Einsamkeit oder die Trennung von ihrem Partner genauso wie dies bei Frauen der Fall ist. Allerdings scheint es eine gewisse Schwelle zu geben, ab der bei Männern eine Depression entsteht. Das bedeutet also, daß erst ein gewisses Maß an ungünstigen Faktoren auftreten muss, bevor eine Krankheit entsteht. Vorher passiert nichts, dann allerdings entsteht für den Mann schnell das Gefühl, daß alles ausweglos sei und das Leben sinnlos.
Bei Männern sind die Ursachen für Depressionen meist andere als bei Frauen. Oftmals leiden sie unter einer Sucht, körperlichen Problemen oder sozialen Problemen. Zudem geht man davon aus, daß Männer die Krankheit Depression anders erleben als Frauen.
Während Frauen dazu neigen, bei Stress quasi direkt eine Depression zu entwickeln, entwickeln Männer oftmals erst eine andere Erkrankung, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen der Herzgefäße.
Entwickelt sich bei einem Mann eine Depression, so versucht er das meist erst mit sich selbst abzumachen. Man weiß ja: Männer reden nicht so viel, schon gar nicht über ihre Gefühle. Deshalb geht man davon aus, daß es wesentlich mehr Depressionen bei Männern gibt, als es die offiziellen Zahlen zeigen.
Während Frauen, bevor sie depressiv werden, häufig unter Ängsten leiden, so geht bei Männern einer Depression oftmals eine Abhängigkeit, wie zum Beispiel eine Alkoholabhängigkeit, voraus. Bis zu 30 % der depressiven Männer hatten tatsächlich vor ihrer Erkrankung ein Suchtproblem. Leider versuchen viele Männer aber auch, ihre Depression durch Drogen in den Griff zu kriegen. Gerade das zeigt sich dann als ein fataler Teufelskreis: die Depression führt dazu, daß noch mehr Drogen genommen werden, die Drogen wiederum führen immer tiefer in die Depression hinein.
Wenn Männer älter werden, produzieren sie - wie Frauen in den Wechseljahren - weniger Hormone. So wird zum Beispiel weniger Testosteron gebildet. Das Testosteron ist das Geschlechtshormon der Männer schlechthin. Ab dem 50. Lebensjahr bildet sich immer weniger davon im männlichen Körper. Bis zum 75. Lebensjahr ist die Produktion um circa 40 % zurückgegangen.
Das Testosteron regelt im Körper diverse sexuelle Funktionen
wie zum Beispiel die Erektion und die Ejakulation. Zudem hat es
eine Wirkung im Gehirn, das unter anderem das sexuelle Interesse
steuert.
Wird nun also dieses Testosteron zu wenig ausgeschüttet, so
können Folgen wie Ermüdung, eine Verwirrtheit, Erektionsschwäche
und ein Verlust des sexuellen Interesses auftreten. Dies sind ähnliche
Symptome, wie man sie auch von einer Depression kennt. Tatsächlich
scheinen sich gerade das Nachlassen des sexuellen Interesses und
der sexuellen Funktionen durchaus auf das Entstehen einer Depression
auszuwirken.
Falsch wäre es jedoch zu denken, daß man einfach Testosteron
geben müsse und alle Probleme werden gelöst. So führt
eine Gabe von Hormonen zwar zu einer besseren Stimmung, einem höheren
Wohlbefinden und mehr Tatkraft, allerdings treten andere Wirkungen
wie Wut, Traurigkeit und Gereiztheit auf.
Wie man oben sehen konnte, spielt die Sexualität für
den Mann eine besondere Rolle.
Besonders schlimm ist es, wenn "es" nicht mehr richtig
funktioniert. Dies ist leider nicht nur im höheren Alter der
Fall, sondern auch bei jungen Männern, die unter einer Depression
leiden. Zudem können einige Antidepressiva ebenfalls dazu führen,
daß die sexuelle Funktionalität nicht mehr gegeben ist:
Viele depressive Männer haben also ein Problem mit der Sexualität.
Diese sexuellen Schwierigkeiten empfinden dann auch die Partnerinnen
als belastend. Manche Frauen glauben, ihr Mann liebe sie nicht mehr,
er habe eine andere, fühlen sich nicht mehr liebenswert, attraktiv
etc. Es ist also von beiden Seiten viel Feingefühl und Offenheit
erforderlich, daß die Depression die Partnerschaft nicht zerstört.