Depressionen
- was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?
Longing
(aus dem Forum)
Hallo zusammen,
die Verschwiegenheit soll nun endlich ein Ende haben. Lange genug habe ich den ganzen Kummer, die ganzen Sorgen und den ganzen Schmerz, tagtäglich, immer und immer wieder mit mir herumgetragen. Ich werde diese Masse an Problemen niemals alleine bewältigen können, jedoch fehlt mir in dieser Beziehung auch einfach der Mut diesen Schritt zu gehen, ohne jegliche Hilfe und Unterstützung an meiner Seite. Ich möchte Euch gerne einen Einblick auf meine Probleme geben. Diese erwähne ich nicht nur, um Euch um einen Rat zu bitten, sondern möchte mir die Probleme, die mich innerlich zerfressen, einfach einmal von der Seele schreiben...
Inzwischen bin ich 19 Jahre alt und habe bereits mit 15 gemerkt, dass ich ein wenig anders bin als die andern - ich bin schwul. Mein Problem in dieser Hinsicht ist, dass ich niemals über meinen Schatten gesprungen bin und dieses einfach so wie es ist, offengelegt habe. Es macht mir Angst, wenn ich an die Reaktionen der einzelnen Personen in meiner näheren Umgebung denke - wie werden sie das aufnehmen? Selbst meinen Brüdern und Eltern konnte ich dieses Geheimnis nicht anvertrauen, ich kann einfach kein Vertrauen mehr aufbauen. Ich bin Tag für Tag aus der Öffentlichkeit verschwunden und kann keine Person mehr zu meinem Freundeskreis zählen. Es ist schwer zu begreifen, aber ich bin wirklich alleine. Ich habe große Probleme damit, neue Kontakte zu knüpfen und diese auch dauerhaft zu halten. Von einem Seminarberater wurde ich als sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig eingestuft - ich muss gestehen, ich bin niemals ich selbst gewesen. In der Öffentlichkeit verberge ich mein wirkliches Ich - ich möchte nicht, dass man mir meine Probleme ansieht. Rede tu ich sehr viel und gelte als freundlich, hilfsbereit und sehr gewissenhaft. Bin ich wirklich so? Warum sehen mich alle anders?
In meiner Familie sind in den vergangenen Jahren schon viel zu viele Probleme aufgetreten. Im Moment ist es so, dass bei jeder Kleinigkeit die schief läuft, ich zur Rechenschaft gezogen werde. Sage ich einmal meine Meinung werde ich abgestempelt, als würde man sich nicht für mich interessieren. Keiner geht auf meine Probleme ein sondern belastet mich mit den eigenen. Ich bin viel zu schwach um meine Meinung so darzulegen, wie ich sie für richtig halte. Ich habe Angst vor der Zukunft und kann mir ein weiteres leben in dieser Form nicht vorstellen. Die Einsamkeit, diese Unterdrückung, Lug, Trug und unerfüllte Liebe... In meine eigene Welt der Träume habe ich mich vollkommen zurückgezogen. Einfach nur hinlegen, träumen und hoffen, dass es eines Tages auch für mich besser wird - kann das meine Bestimmung sein? Viele werden mir sicherlich raten, sich mit einen Psychologen auseinanderzusetzen. Ich schaffe es nicht, über meine Probleme zu reden - wie soll mir eine andere Person helfen, wenn ich mir selbst nicht im Klaren bin, was ich wirklich bin und was ich mache?
Ich bin verzweifelt. Je mehr ich nachdenke, desto einsamer fühle ich mich und desto mehr Probleme fallen mir in den Sinn. Egal was ich mache, ich mache es falsch. Selbst wenn einige Dinge noch so erfreulich sind, hält mich meine Begeisterung nur in Grenzen.
Was erwarte ich nun von dieser Problemschilderung? Keine Ahnung, ich habe die Hoffnung schon seit längerem aufgegeben...
Longing
Der Auslöser meiner Depression, so weiß ich heute, war wahrscheinlich meine Scheidung vor 6 Jahren. Die damit verbundene Trennung vom gewohnten Leben und die finanziellen Belastungen und natürlich der Stress haben mich anscheinend mehr belastet, als ich es mir selbst zugestanden habe.
Ich kann nur jedem raten, der eine Depression hat, etwas dagegen
zu tun, denn sonst haut sie einem um!
Was Gesunde nicht verstehen ist, daß alle Vernunft und gute
Vosätze nicht mehr da sind, man kann sich nicht mehr aufraffen,
sein Leben zu meistern.
Jetzt gehts mir aber wieder relativ gut, ich habe eine neue Freundin gefunden, der ich auch relativ früh von meiner Krankheit erzählt habe und die mich trotzdem liebt, wie ich bin. Und gemeinsam freuen wir uns, wenn es immer weiter mit mir (und uns) bergauf geht.
Hallo!
Ich habe ziemliche Angst hier etwa niederzuschreiben, denn sogesehen
ist es öffentlich und das habe ich mich noch nicht gewagt.
Ich weiß auch nicht ob ich nicht zu viel von mir preisgebe,
ich möchte auch niemanden zutexten.
Also einfach nicht lesen, wenn´s nicht interessiert;-)
Hm. Also ich bin Mutter eines 2 Jährigen Jungen, bekomme im
Dezember noch ein Kind, lebe mit dem Vater zusammen und wie es aussieht
heiraten wir im August. Das klingt gut, finde ich.
Aber dennoch zweifel ich arg daran, ob ich eine gute Mutter bin.
Jede Mutter tut das dann und wann- aber ich bin mir sogar sicher
das ich einen schlechten einfluß habe. Ich bin sehr verantwortungsbewusst-
eigentlich.
Ich achte penibel auf gesunde Nahrung, musikalische Erziehung, hab
mit dem rauchen aufgehört(bei der ersten S-schaft)... Nun ja.
Leider schein ich aber nicht mehr klar zu kommen.
Wenn ich so in mich schaue, komme ich mir tot vor. Und das wäre
auch mein größter Wunsch-einfach die Nichtexistenz. Ich
habe mich nicht umgberacht und bisher nicht als suizidal gesehen
weil ich immer sagte: "Da sind Menschen die dich lieben, es
wäre feige sie im stich zu lassen"
Aber von Tag zu Tag lebe ich so vor mich hin und das Gefühl,
das menschen um mich sind schwindet. Es wird mir immer gleichgültiger.
Eigentlich bin ich schon so weit, das ich nicht einmal mehr schreien
will. Ich bin das alles einfach Leid- versteht ihr?
Ich weiß genau, wenn ich lächel und wie immer so überaus
bemüht freundlich zu meiner Umgebung im Alltag bin, bin ich
eine Heuchlerin. Ich will nichts mit Ihnen zu tun haben und sie
sind mir im grunde egal.
Warum mir das alles überhaupt auffällt... Ich hatte mich
und wurde auch, immer als extrovertierter, fröhlicher, kontaktfreudiger
Mensch beschrieben.
Und vor allem fällt mir auf, das ich aggressiv bin. Ich brülle
meinen sohn an, mir scheint als würde er nur noch trotz sein
und momentan glaube ich nicht, das ich ihn in die richtige richtung
bringe. Das ist pure Verantwortungslosigkeit, vor allem weil ich
schwange bin.
Ich weiß aber nicht was zu tun ist. Vor Monaten war ich beim
Arzt, ich erklärte iihm ein wenig die Situation, obwohl es
mir äußerst peinlich war und leider sagte er mir, das
ich mir das wohlmöglich nur einbilde oder zu wenig eisen habe.
Das ich es mir nicht einbilde weiß ich. Oder alles ist tatsächlich
sinnlos, schwer und aussichtslos geworden.
Partner
Zahnräder - Verzahnungstechnik
Lilith
(Beitrag aus unserem Forum)
Seit ca. 3 Jahren habe ich immer wieder Depressionen. In ärztliche Behandlung bin ich zum ersten Mal vor 2 Jahren. Wenn ich darüber nach denke, warum und wieso es mich erwischt hat, komme ich auf meine bisherigen Arbeitsplätze. Ich habe meine Ausbildung mit 19 abgeschlossen und bin im selben Jahr schwanger geworden. Anschließend 3 Jahre Elternzeit, wobei ich im 2. Jahr wieder das arbeiten angefangen habe. Und von da an gehts los. In diesem Betrieb war ich die einzige, die überhaupt in dem Beruf einen Gesellenbrief hatte und war doch diejenige, die am wenigsten zu sagen hatte. Es zeichnete auch eine Pleite am Horizont auf, denn der Lohn wurde teilweise erst 2-3 Wochen verspätet gezahlt (mit dementsprechenden Aufstand der Belegschaft). Ich zog mein Resumé und kündigte. 1 Jahr später hatte die Firma Insolvenz. Von da an schlug ich mich mit 400.-€ Jobs herum, wo es die AG nicht interessiert hat, ob man Probleme mit Kollegen hat oder nicht. Sie wollten, dass man sich den A.... aufreißt für nen Hungerlohn. Ich habe auch mit meinem Mann darüber viel diskutiert, der das alles mitbekommen hat und er sagt, dass ich dafür nichts kann. Ich habe leider ins Klo gelangt, was meine AG angeht. Und wegen diesen A........... habe ich Depressionen! Vor 2 Jahren bin ich zum Arzt, weil ich immer Müde war. Trotz Schlaf wurde es nicht besser. Nach Blutuntersuchung ohne Befund, stellte er die Diagnose "Depression". Ich ging zu der Psychotherapeutin und bekam Edronax 2mg. Sie sagte aber auch ich soll eine Verhaltenstherapie machen. Ich daheim, nahm schön brav meine Tabletten, aber bin nicht weiter darauf eingegangen, denn es geht mir ja jetzt wieder gut und den Therapieschmarn brauch ich nicht. Bis vor ein paar Wochen ich einen Nervenzusammenbruch hatte, weil mein Sohn nicht hört auf mich und lügt. Ich rief beim Psychologen an, der soll meinem Sohn helfen und stattdessen will der das wir Eltern kommen..., aber ich brauche doch Hilfe! ICH brauche Hilfe. Dieser Satz war es. Es machte Klick. Am gleichen Tag setzte ich alle Hebel in Bewegung, dass mein Sohn nicht mehr unter mir leiden muss. Ich nehme wieder Edronax aber 4mg. Auch werde ich am Ball bleiben, was Therapie angeht. Und doch habe ich Angst wieder eine Arbeit aufzunehmen. Was wenn ich wieder Probleme dort habe, kriege ich die Depression dann auch wieder? -Bestimmt. Dann werde ich wohl mein Leben lang die Tabletten nehmen müssen. Ich habe mich am Freitag bei einer Firma vorgestellt. Ich bin der Meinung dass die mich bestimmt nicht nehmen, denn ich habe ja ein Kind. Aber ich habe auch die Hoffnung das es doch klappt, denn dann komme ich unter Leute. Und dann wieder die Angst..., ich mache wieder so schlechte Erfahrungen. Erstens: kommt es anders... und zweitens: als man denkt.
Christian
(Beitrag aus dem Forum)
hmm wie fängt man sowas an .. also eigentlich gehts mir richtig gut im vergleich zu den ganzen Geschichten hier... alles in allem habe ich eine Arbeit und verdiene genug das es zum leben reicht...
ansonsten weiss ich nicht wie ichs sagen soll, ich weiss einfach nicht wofür ich arbeite ? wofür ich morgens aufstehe und weitermache... ich war schon immer ziemlich zurückgezogen und auf mich fixiert, habe meine Zeit meist vorm TV und später dann mit irgendwelchen Spielen (Playstation, PC etc.) verbracht, auch heute noch Spiele ich nach der Arbeit und hau mich dann ins Bett und warte wieder bis die Arbeit vorbei ist, ich meine runde spielen kann und wieder ins Bett... So läuft das jetzt etwa die letzten 5 Jahre, Anfangs war noch die Ausbildung in der ich teilweise leute durch die Schule gekannt habe, und eine kurze beziehung, die hab ich aber wohl auch durch meine ständige lustlosigkeit vergrault...
Es ist einfach so das ich eigentlich nichts möchte... ich frage mich immer was ich mir erträume oder was ich möchte, aber selbst wenn ich sage das ich eine Partnerin suche, ists mir im selben Moment schon im Kopf wie anstregend so eine Beziehung an sich doch ist, man hat ja eh schon kaum Zeit und dann auch noch Zeit für jemand anderen erübrigen?...)
Dazu kommt einfach das ich selbst nach 10 std schlaf noch den ganzen Tag KO und müde bin, zur Arbeit quäle ich mich nur noch hin, bin ständig am Motzen / Maulen / Rumjammern... ich weiss einfach nicht was mit mir los ist..
Freunde zum rausgehen etc. hab ich nicht wirklich, der Kontakt ist seid Jahren abgebrochen und sonderlich gutausehend oder schlank war ich beides nie... ich bin jetzt 25 und denke jeden Morgen das es doch ansich ein gutes Leben war aber so langsam könnts aufhören.. Schon als Kind gingen mir diese Gedanken durch den Kopf, zwar hatte ich zeitweise den Wunsch nach einem Häusschen mit Frau und Kindern, aber inzwischen wüsste ich gar nichts mehr was ich bräuchte oder überhaupt wollte... Vielleicht kommts durch dieses Online-Spiel.. ich verbringe wirklich viel zeit darin, denke sogar teilweise warum nicht einfach den Job schmeissen, aufs Sozialamt und davon leben.. geht mir auch nicht schlechter, nur das ich die ganze Zeit in diese andere Welt abtauchen kann.. wobei ich selbst da eigentlich nicht glücklich oder fröhlicher bin, ich wüsste nicht mal wann ich das letzte mal wirklich gelacht habe... Ansonsten bin ich wirklich Faul geworden, am Wochenende ist meine grösste Tat meist überhaupt aus m Bett zu Klettern und vor den TV/PC zu schleppen.. fällt natürlich auch aufs gewicht... mit 105 kg bei 1.88m finde ich mich auch jeden Tag immer fetter und hässlicher.. bei Frauen denke ich immer die hätten was besseres verdient, also sprech ich sie gar nicht erst an, wobei es auch recht schwierig ist, meine grössten Ausgänge landen wohl bei der Pizzeria um die Ecke... Ich weiss nicht ob ich Depressionen habe, oder einfach nur wehleidig bin und mich gut fühle wenn ich rumjammere... aber ich weiss auch nicht obs überhaupt einen Unterschied macht ... Ich bin einfach nur zu Faul, aber zu faul zu allem... Und ich finde auch irgendwo keine Motivation das zu ändern, weil ich ja kein Ziel habe warum ich es ändern sollte...
Mondfrost
(Beitrag aus dem Forum)
Zukunft?
Erst einmal einen schönen Guten Morgen
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll - ich glaube nur deswegen schreibe ich hier jetzt.
Zurzeit geht es mir garnicht gut.
Meine Mutter ist sterbenskrank, mein Vater Alkoholiker und ich kümmere
mich nicht um meine Schwestern. Stattdessen bin ich von Zuhause
ausgezogen - zu meinem Freund.
Die Krankheit wurde bei meiner Mutter erst vor einem halben Jahr
entdeckt - Lupus erythematodes. Krank ist sie jedoch schon seid
meinem dritten Lebensjahr. Sie war öfter im Krankenhaus als
Zuhause.
Mein Vater hat auch schon immer getrunken. Meine Eltern sind zwar
immernoch verheiratet und wohnen im selben Haus zusammen, aber sie
sind nichtmehr zusammen. Das habe ich mit 7 Jahren gemerkt.
Mein Vater hat auch schon etliche Freundinnen zwischendurch gehabt
- um deren Kinder hat er sich immer besser gekümmert als um
uns.
Letztens rief er an und fragte mich, ob ich der Tochter seiner Freundin
keine Nachhilfe geben wollte, weil er die kleine ja so lieb hat.
Er hat mir noch nie gesagt, dass er mich lieb hat.
Zur Schule gehe ich zurzeit leider nur sporadisch, weil ich morgens einfach nicht dazu in der Lage bin. Da sind soviele Gedanken, die sich in meinem Kopf eingenistet haben und nicht verschwinden wollen.
Zudem hege ich eine ständige unruhe in mir. Ich beiße
mir entweder auf der Lippe herum bis sie blutet oder ich pule an
der Haut die sich um die Fingernägel herum befindet. Dies tue
ich jedoch unbewusst, ebenso wie mein ständiges Kniewackeln.
Meine Finger sind schon total kaputt - das sieht wirklich nicht
schön aus.
Ich merke es immer nur im Nachhinein oder wenn mein Freund mich
darauf aufmerksam macht.
Ich bin ausserdem immer recht müde und schlafe sehr unruhig. Ich träume sehr viel - meistens sind es Albträume.
Oft stehe ich auch tagelang immer kurz davor einfach loszuheulen. Kennt ihr das ? Und dann plötzlich bricht es auch einem heraus - es muss nicht einmal groß etwas geschehen. Kleinigkeiten sind dann der Auslöser.
Wenn ich dann abends mit meinem Freund auf dem Sofa sitze fühle
ich mich oft leer - kann mich auf nichts konzentrieren, weil ich
ständig über alles nachdenken muss.
Ja wirklich, ich denke ständig über alles nach - mache
mir Gedanken die absolut unsinnig sind die mich jedoch verängstigen,
verunsichern bzw. einschüchtern.
Ausserdem leide ich auch an physischen Schmerzen. Wenn ich beispielsweise im Stress bin bekomme ich Herzstechen. Auch ein Stechen im Rücken ist nicht selten. Als würde mir jemand mit dem Messer in die betroffenen stellen stechen. Ich war deswegen auch schon bei meinem Hausarzt, doch der sagte es sei alles in Ordnung.
Ich kann mich auch oft nicht entscheiden was ich denn überhaupt will und habe oft schuldgefühle, dass ich meine Familie enttäusche, wenn ich beispielsweise geringe Leistungen in der Schule zeige.
Hinzu kommt auch, dass ich immer sehr emotional reagiere. Entweder breche ich bei unerwarteten Geschehnissen sofort in Tränen aus oder aber ich reagiere mit extremer Wut die sich innerhalb von Sekunden aufbauen kann. Auch hier braucht es nur kleine Auslöser.
Ich bin zudem ein sehr emphatischer Mensch - bedeutet : Ich versetze mich oft und gerne in andere Menschen hinein, doch ich nehme auch oft ihre Stimmung an. Meistens jedoch die negativen.
Ich kann wohl auch noch sagen, dass ich damals ständig unter starken magenschmerzen litt. die Vermutung des Arztes - eine Magenschleimhautentzündung - bestätigte sich jedoch nicht. Trotzdem leide ich noch recht oft darunter.
Man hat mir schon oft gesagt, dass ich mich mit meinen Problemen
an eine Person wenden soll, die mir helfen kann, doch irgendwie
habe ich Angst, dass man mir sagt, ich solle mich nicht so anstellen.
Ich denke immer, dass es Menschen gibt die es viel schlimmer erwischt
haben und meine Probleme garnicht so wichtig sind.
Ich meine, schließlich gehts mir zwischenzeitlich ja auch
ganz gut. Ich kann ja zwischenzeitlich auch lachen und mein Leben
genießen - aber ganz schnell verfalle ich dann eben auch wieder
in meine negativen Lebensphasen.
Duster
Hi,
ich hatte vor einigen Jahren ein Depression, die mir damals ziemlich
zu schaffen machte. Ursache war wahrscheinlich Streß auf der
Arbeit und in der Familie. Wer eine Depression durchgemacht hat
und sie überwunden hat, der weiß, was für ein schwerer
Weg das ist.
Damals nahm ich auch Medikamente und bekam "Sitzungen"
(allein das Wort beschreibt die Wirkung, man sitzt so da und redet
und redet, und nix kommt vom Doc zurück... zumindest war es
bei mir so).
Und zum Glück fand ich damals auch eine neue Freundin, der
ich es wohl zu verdanke habe, daß es mir wieder gut geht.
Ich kann ihr gar nicht genug danken für ihr Vertrauen, ihre
Hilfe, ihr Verständnis und natürlich ihrer Liebe. Auch
wenns mal nicht immer so gut klappte zwischen uns. Sie dachte manchmal,
ich gehe fremd, weil ich manchmal kein Interesse an ihr hatte bzw.
sie es so empfand.
Auch der Sex war, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig.
Mal gings, mal nicht. War auch beim Internisten damals, wurde untersucht.
Soweit alles gut, meinte der, keine körperlichen Ursachen.
Hat mir aber trotzdem sowas wie Viagra empfohlen, weil er meinte,
wenns erst mal ein paar Wochen wieder geht, hätte man ein positives
Erlebnis und dann würde es auch wieder ohne gehen. Sorry Doc:
Aber solche für mich harte Medikamente nehm ich nicht freiwillig,
zumindest wenns nur auf Verdacht ist.
Nun, ist ja auch egal, die Depri ging ja vorbei.
Aber nun, einige Jahre später, fühle ich die Krallen der
Finsternis wieder nach mir greifen. Ich bin öfters niedergeschlagen,
also geistig, nicht körperlich. Und was ich neu erlebe: Ich
bin schnell aufgeregt. also nicht aufgeregt wie nervös, sondern
ich rege mich schnell auf. Wenn was nicht klappt oder wenn mich
einer blöd anmacht, geh ich ziemlich schnell in den, ich nenn
es mal meinen "Kampfmodus", über. Woran das liegt
weiß ich nicht, möglicherweise immer noch an den Problemen
von damals, möglicherweise auch am überhöhten Streß
auf der Arbeit. Zum Glück bin ich ein Mensch, der aktive Gewalt
verabscheut, aber verbal bin ich glaube ich manchmal recht heftig...
sorry schon mal an alle, dies erwischt hat, auch wenn dies nicht
lesen hier!
Was ich überhaupt damit sagen will: Auch wenns vorbei ist ists
nicht unbedingt vorbei! Rückfälle sind nicht ausgeschlossen,
wie es scheint. Ich jedenfalls mach mich gleich hin zum Arzt, bevor
es wieder schlimmer wird!
Weitere Geschichten von Betroffenen
Lesen Sie hier Erfahrungen von Angehörigen