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  Depressionen
                                            - was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?

Selbstmordgefahr bei depressiven Kindern

Jede Depression, sowohl bei Kindern oder Erwachsenen, kann als letzte Konsequenz das ersehnen des Todes haben. Und obwohl man davon ausgehen kann, dass jugendliche mehr Selbstmordversuche Unternehmen als Kinder, muss auch bei Kindern dieses Risiko immer bedacht werden. Zwar fehlt Kindern meist die Fähigkeit oder der letzte Impuls, sich umzubringen, Studien haben jedoch gezeigt, dass 75% der Jugendlichen, die durch einen Selbstmord umgekommen sind, bereits als Kind entsprechende Versuche unternommen haben.

Risikogruppen

Untersuchungen, Langzeitstudien und Beobachtungen haben gezeigt, dass eine Depression ein hohes Risiko für einen Selbstmordversuch in sich trägt. Bei Kindern und Jugendlichen, die einen Selbstmordversuch durchführen, erkennt man oft eine überwältigende Hoffnungslosigkeit. Zu den auslösenden Faktoren dafür gehören oft familiäre Schwierigkeiten, unlösbar erscheinende Probleme mit den Eltern oder auch der Eltern untereinander, ein Mangel an Hilfe durch die Eltern, Zuwendung und Beistand durch die gesamte Familie. Es wird eine fehlende Zusammengehörigkeit in der Familie beklagt, ständig wird gestritten, so dass die Familie als Zufluchtsort nicht erfahren wird. Meist fehlt es diesen Kindern auch an Unterstützung durch gleichaltrige und Freunde, da sie sich ungeliebt vorkommen. Sie haben und hatten keine Möglichkeit, soziale Verbindungen zu erlernen und aufzubauen. Oft haben solche Jugendliche alle Freunde verloren.

Wann sollte man besonders aufpassen?

Leider ist es nicht einfach zu erkennen, wer gefährdet ist. Viele an einer Depression erkrankten Jugendliche wirken so, als würden sie am liebsten mit dem Leben Schluss machen, haben aber tatsächlich nicht die Absicht, dies zu tun. Auf der anderen Seite gibt es Selbsttötungen, die für Außenstehende und Angehörige vollkommen überraschend und ohne Grund stattfinden.

Auswertungen von Krankheitsgeschichten und Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen, die einen Selbstmordversuch durchgeführt haben und zum Glück gerettet wurden, haben ergeben, dass es bestimmte Begleitumstände gibt, die einen Selbstmordversuch häufig vorausgehen.

Zu diesen Begleitumständen gehören:

  • Häufiger Streit mit den Eltern oder dem Freund / der Freunden

  • Versagen in der Schule

  • Verlust des Arbeitsplatzes

  • Zurückweisung oder Bestrafung durch Menschen, die dem Jugendlichen emotional nahe stehen

  • Bei Mädchen eine ungewollte Schwangerschaft

  • Alkohol und Drogen, die die Hemmschwelle herabsetzen

Ein weiterer Punkt ist die Nachahmung eines Idols, das sich ebenfalls selbst getötet hat. So führte im 18. Jahrhundert die Erscheinung von Goethes " Die Leiden des jungen Werther" zu einer Reihe von Selbsttötungen.

Alarmsignale

Zum Glück gibt es Anzeichen für die nahende Gefahr! Wenn man diese Anzeichen erkennt und ernst nimmt, kann man Leben retten!

  • Ein Abschiedsbrief stellt einen sehr dringendes Alarmsignal dar. Solche Briefe werden oft Stunden bis Tage vor einem Selbstmordversuch geschrieben und meistens so hinterlegt, dass sie auch einfach gefunden werden können.
    Sie sollten unbedingt auf einen solchen Abschiedsbrief reagieren!
    Wenn nötig, suchen sie ihr Kind, denn man kann nie wissen, wann es zu spät ist! Nehmen Sie auch eine Zurückweisung ihrer selbst in Kauf!
    Hören Sie nicht auf die Bagatellisierung des Abschiedsbriefes!

  • Das äußern konkreter Pläne, wie man sich am effektivsten selbst umbringt, ist ebenfalls ein dringendes Alarmzeichen.

  • Zieht sich ihr Kind immer mehr von ihnen und anderen zurück, sucht das Kind möglicherweise die Einsamkeit, die es für die Durchführung des Selbstmordplanes braucht.

  • Ein plötzlicher, unerwarteter Umschwung in ein positives und freudiges Verhalten innerhalb weniger Tage oder Stunden kann ebenfalls als Alarmzeichen gewertet werden. Da die plötzliche Heilung der Depressionen sehr unwahrscheinlich ist, kann man davon ausgehen, dass die Freude und die Erleichterung daher rühren können, dass der Jugendliche oder das Kind sich auf das Ende eines seiner Probleme deswegen freut, weil das Ende des Lebens nahe ist.

  • Wenn ihnen auffällt, dass sich ihr depressives Kind sehr stark mit Themen beschäftigt, die von Toten oder von Selbstmord handeln, oder sich das Kind mit Personen beschäftigt, die sich selbst getötet haben, kann dies ebenfalls ein Alarmzeichen sein.
    Ein Selbstmord aus Nachahmung ist gerade für depressive Jugendliche eine große Gefahr.

Sollte ihr Kind schon einen Selbstmordversuch hinter sich haben, kann jede erneute depressive Phase einen neuen Selbstmordwunsch auslösen!


Depressive Kinder


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