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  Depressionen
                                            - was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?

Das Gespräch

Bei ihrem Hausarzt, in einer Beratungsstelle oder bei einem ersten Gespräch bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten finden viele an einer Depression erkrankten Menschen zum ersten Mal einen kompetenten Zuhörer und können zum ersten Mal über ihren Zustand reden, ohne das Gefühl zu haben, für verrückt, dumm, wertlos, unfähig oder schuldig gehalten zu werden. Oftmals ist das eine große Entlastung für die Betroffenen. Man kann so ein Gespräch fast schon als eine kleine Therapie bezeichnen, da es oft als ein erster befreiender Schritt für die Erkrankten empfunden wird. Wichtig ist, daß bei so einem Gespräch möglichst nichts verschwiegen werden sollte. Vertrauen Sie sich also Ihrem Arzt an, damit er sich ein richtiges Bild machen kann und so die richtige Hilfe für Sie auswählen kann.

Das unterstützende ärztliche Gespräch
Dies ist eine besondere Art eines Gespräches. Es soll vor allem unterstützend wirken, es soll eine Zuwendung vermitteln, eine positive Atmosphäre herstellen und Zuverlässigkeit und Stabilität vermitteln. Dem Patienten wird die Möglichkeit gegeben, sich endlich einmal komplett auszusprechen, er kann seine Gefühle äußern und sich seinen Schmerz von der Seele reden. Dabei kann der Arzt durch gezieltes Fragen weitere Probleme erkennen.
Ein solches Gespräch ist meist die Grundlage zur Erkennung weitergehender Therapien.
Leider nehmen sich jedoch nicht alle Ärzte genug Zeit für ein solches Gespräch. Oft haben die Ärzte Zeitdruck, so daß der schnelle Griff zum Rezeptblock ein Gespräch ersetzen soll. Wenn Sie den Eindruck haben, daß Ihr Arzt Ihnen nicht ausführlich genug zuhört, so sagen Sie ihm das. Wenn Sie selbst dazu nicht in der Lage sind, so kann dies auch ein Angehöriger für Sie tun. Und wenn alles nichts hilft, suchen Sie sich am besten einen neuen Arzt!

Ärztliche Gespräche als Begleitung während einer Therapie mit Medikamenten
Gerade in der Anfangszeit einer medikamentösen Behandlung werden Sie wahrscheinlich ein bis zweimal wöchentlich ein ärztliches Gespräch führen müssen. Denn nur so kann der Arzt herausfinden, ob die Medikamente wirken, ob Nebenwirkungen auftreten und ob etwas angepasst werden muss. Auch später kann der Verlauf der Krankheit nur durch Gespräche überwacht werden. Es soll aber auch zeigen, daß der Arzt weiterhin für Sie da ist und Sie nicht abgeschoben hat. Falls Sie der Meinung sind, daß Sie mehr an Gesprächen brauchen, so sollten sie dies Ihrem Arzt auch unbedingt mitteilen.
Nach der Anfangszeit einer Therapie mit Medikamenten muss eine manchmal monatelange Phase der Stabilisierung folgen. Es werden weitere Gespräche vereinbart, die Ihnen dabei helfen sollen, sich wieder im Alltag zurechtzufinden. Gleichzeitig sollen so Erfahrungen, die die Krankheit betreffen, aufgearbeitet werden.

Gespräche sollen zusätzlich die Angst vor befürchteten Nebenwirkungen, die möglicherweise auch tatsächlich eingetreten sind, mildern. Oft werden diese Themen von Patienten nicht angeschnitten, sondern sie setzen die Medikamente ab, sobald ein kleiner Erfolg sichtbar ist. Da dies jedoch die Behandlung gefährdet, ist es wichtig, daß Ihr Arzt mit Ihnen darüber spricht und auch gegebenenfalls Maßnahmen gegen Nebenwirkungen einleiten kann.


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