Depressionen
- was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?
Das Wort Phobie beschreibt
eine übertriebene Angst vor bestimmten Dingen, Tieren,
Orten oder Situationen.
Man unterscheidet dabei drei Unterformen:
Viele Betroffene wissen, daß das Verhalten, welches sie während einer Panikattacke zeigen, total überzogen ist, sie können aber trotzdem nichts dagegen unternehmen. Sie bekommen einfach Angst, und sie sind dieser Angst ausgeliefert!
An einer Phobie leiden bis zu 10 % der deutschen Bevölkerung,
Frauen machen dabei 2/3 der Fälle aus, Männer 1/3.
Meist entwickelt sich eine solche Phobie zwischem dem 14.
und 30. Lebensjahr. Die Agoraphobie tritt üblicherweise
etwas später auf, ab dem 20. Lebensjahr.
Es gibt drei verschiedene Bereiche, die eine Phobie auslösen können:
Die erlernte Phobie
Der Betroffene lernt, daß eine eigentlich normale Situation
plötzlich Angst auslöst, zum Beispiel bei einer
Notbremsung des Autos. Das eigentlich schöne Autofahren
wird also ab sofort in Verbindung zu einer Gefahr gebracht.
Er wird möglicherweise in Zukunft versuchen, nicht mehr
Auto zu fahren.
Durch diese Vermeidungsreaktion hält sich das Angstgefühl
aufrecht und setzt sich fest. Immer, wenn er daran denkt,
wird er auch körperliche Reaktionen zeigen, etwa Zittern
und Schwitzen. Dies wiederum führt tiefer in die Angst,
ein Teufelskreis entsteht.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, daß Kinder
die Ängste der Eltern übernehmen können. Wenn
also z.B. Mami Angst vor Spinnen hat, so ist es wahrscheinlich,
daß auch das Kind diese Angst "erben" wird.
Neurobiologische Verstärker
Es scheint auch biologische Komponentem zu geben, die eine
solche Phobie begünstigen können. So wird davon
ausgegangen, daß einige Menschen eine größere
Empfänglichkeit für eine Phobie haben, etwa durch
ein schwaches Nervensystem. Diese Personen reagieren also
früher auf angstmachende Faktoren und bilden schneller
eine Phobie aus.
Tiefenpsychologischer Ansatz
Personen, die als Kind nicht gelernt haben, wie man mit Konflikten
umgeht, können im Laufe ihres Lebens die Erfahrung machen,
daß, wenn ein Konflikt nicht gelöst wird, eine
innere Angst entstehen kann. Sie fühlen sich überfordert
und bekommen zudem Angst vor dem nächsten Konflikt.
Symptome der Agoraphobie (Angst vor bestimmten Orten,
Platzangst)
Diese Phobie kommt dann zum Vorschein, wenn der Betroffene
seine gewohnte Umgebung verlässt.
Zu den typischen Situationen gehören u.a. Menschenmengen,
große öffentliche Plätze, Supermärkte,
Busse, Bahnen, Fahrstühle. Der Betroffene bemüht
sich zudem, nicht allzu weit von zu Hause wegzugehen. Der
Hintergrund der Angst ist der, im Notfall niemanden zu haben,
der helfen kann. Zudem tritt eine Furcht vor einer peinlichen
Situation auf.
Das hat meist zur Folge, daß sich der Betroffene sozial
immer weiter abgrenzt, da er sich nicht in "gefährliche"
Situationen begeben will. Er geht also nicht mehr mit Freunden
ins Kino, in die Kneipe oder sonstwohin, er bleibt lieber
alleine zu Hause.
Symptome der sozialen Phobie
Bei der sozialen Phobie tritt die Angst ebenfalls in der Öffentlichkeit
auf, allerdings in der Form, daß sich die Betroffenen
minderwertig, ungemocht, ausgelacht oder überfordert
fühlen. Diese Phobie ist weit stärker als das, was
man als Schüchternheit kennt. Im schlimmsten Falle vermeidet
der Betroffene das Zusammentreffen mit fremden Personen völlig.
An einer solchen sozialen Phobie leiden bis zu 3% der Bevölkerung
bei uns, das erste Auftreten ist meist im Jugendalter. Das
Verhältnis der erkrankten Männer und Frauen hält
sich ungefähr die Waage.
Meist haben Sozialphobiker auch noch andere Phobien, manchmal
leiden sie unter einer Sucht oder sie bekommen im Laufe der
Erkrankung eine Depression.
Symptome spezifischer Phobien
Eine solche Phobie wird durch einen bestimmten Gegenstand,
einem Ort, einem Tier oder einer Situation ausgelöst.
Dafür scheint es nahezu unzählige Beispiele zu
geben: Die Angst
vor Spinnen, Fremden, Zahlen,
Blumen, Orten, Dunkelheit oder Wind, sogar vor Gold fürchten
sich manche. Die Folge ist natürlich, daß solche
Angsauslöser gemieden werden. Zwar wissen die Betroffenen
meist, daß die Phobie übertrieben ist, aber sie
können halt nichts dagegen tun.
Die Diagnose der Phobie
Wie auch bei den Ängsten oder der Panikstörung ist
es bei einer Phobie wichtig, sich erst einmal an einen Arzt
zu wenden. Während des Gespräches wird besonders
auf die bisherige Lebensgeschichte eingegangen, wie sich die
Phobie entwickelt hat und was während der Attacken mit
dem Betroffenen passiert.
Natürlich ist es auch hier wieder wichtig, daß
körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Aber auch
andere psychische Erkrankungen, wie z.B. eine Depression,
Schizophrenie oder eine Zwangserkrankung können eine
solche Phobie verursachen.
Therapie der Phobie
Man kann eine Phobie sowohl mit als auch ohne Medikamente
therapieren. In Betracht kommt natürlich auch eine Psychotherapie.
Flooding
Hier überschüttet man den Patienten geradezu mit
dem Angstauslöser, allerdings steht der Therapeut ihm
immer bei. So soll erlernt werden, daß der Angstzustand
irgendwann als nicht mehr so schwerwiegend wahrgenommen wird.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt hat er dann erlernt, daß
er die Macht über die Situation gewinnt, und nicht anders
herum.
Eine weitere Möglichkeit der Psychotherapie ist die systematische
Desensibilisierung. Hierbei wird der Betroffene Schritt für
Schritt an den Angstauslöser geführt. Gleichzeitig
versetzt der Therapeut den Patienten in eine Art Entspannung,
so daß der Patient erlernt, daß auch während
der eingentlich "gefährlichen" Situation eine
gewisse entspannte Haltung vorhanden sein kann. Für die
Zukunft bekommt er ein so sicheres Verhalten, daß er
seine Angst unterdrücken kann.
Die Medikamente, die gegen Phobien einsetzt werden, sind meist die gleichen wie gegen Depressionen. Besonders die nebenwirkungsarmen SSRI werden verwendet.
Prognose bei Phobien
Die spezifische Phobie scheint am besten therapierbar zu sein.
Der Betroffene ist in seinem Alltag weniger eingeschränkt
als bei den beiden anderen Phobieformen, der sozialen
Phobie und der Agoraphobie.
Spezifische Phobien, die sich bereits in der Kindheit entwickeln,
haben eine gute Chance, von alleine wieder zu vergehen.
Eine Agoraphobie kann genauso wie eine soziale Phobie lebenslänglich anhalten, wenn man nichts dagegen tut. Eine Gefahr der Isolation droht, manchmal auch der Verlust des Arbeitsplatzes. Manche der Erkrankten müssen auch aufgrund der Phobie frühverrentet werden.