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  Depressionen
                                            - was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?

Angst - Phobie - Panik
Tipps für Angehörige

Sie haben einen Angstpatienten, einen Phobiker oder jemanden mit Panikstörungen als Freund, Bekannten oder Verwandten? Viele Angehörige wissen meist nicht, wie sie sich verhalten sollen und was zu tun ist. Wichtig ist, daß Sie sich informieren, was Sie tun können oder was nicht.

Hier einige Tipps

Die Angst ist eine Krankheit

Jeder von uns kennt das Gefühl der Angst, das ist vollkommen normal. Aber Angst kann auch krank machen.

Wenn die Angst das Leben des Betroffenen bestimmt, sollte man sich Hilfe suchen. Leider ist es aber nicht immer einfach zu erkennen, daß der Betroffene an einer solchen Störung leidet, da nach außen nur (manchmal irreführende) Symptome auftreten, wie z.B. Herzschmerzen, Herzrasen, Unruhe, Durchfall, Schwindelgefühle.

Falls Sie aber wissen, daß es sich um eine Angststörung handelt, sollten Sie bei einem Anfall dafür sorgen, daß der Betroffene sich wieder beruhigt und schließlich zu einem Arzt geht. Denn die Angst ist nichts anderes als eine Krankheit, die man behandeln lassen sollte. Spielen Sie die Ängste also nicht herunter, sondern behalten Sie im Hinterkopf, daß es immer schlimmer werden kann.

Wichtig ist es auch, nicht ewig mit dem Betroffenen über seine Angststörungen zu reden, da er sonst immer tiefer in die Angst hineinrutscht. Eine Angst auszureden funktioniert nicht, wichtiger ist es, eine geeignete Therapie zu beginnen.

Motivieren Sie den Angstkranken zu einem Angsttraining

Wer eine Angststörung hat, versucht die angstauslösende Situation zu vermeiden. Dadurch wird die Angststörung aber niemals geheilt, sondern im Gegenteil meist noch schlimmer. Man sollte diesen Teufelskreis also durchbrechen: Ein Training gegen die Angst! Ein solches Training soll den Betroffenen helfen zu erlernen, daß der Angstauslöser nichts mit den Befürchtungen zu tun hat, die sich der Angstkranke so vorstellt. Es ist also wichtig, den Betroffenen mit Absicht der angsauslösenden Situation auszusetzen, jedoch nicht alleine, sondern mit jemandem, dem er vertraut, also zum Beispiel Ihnen. Dabei fällt mir der Vergleich mit einem Horrorfilm ein: Wenn man einen solchen Film zum ersten Mal sieht, löst er starke Angst aus. Hat man ihn jedoch zehn Mal gesehen, lächelt man nur noch müde darüber. So funktioniert es auch bei einer Angststörung: Wenn der Betroffene sieht, daß eigentlich gar nichts passiert, dann schwächt sich seine Angst immer stärker ab.

Wichtig ist es außerdem, den Betroffenen zu positiven Erfahrungen zu bringen. Unternehmen Sie also Dinge, in denen er sich als Herr der Lage fühlt, als Sieger oder als Überlegener. So entsteht in ihm das Gefühl, nicht hilflos der angstauslösenden Situation ausgeliefert zu sein, sondern die Angst im Griff zu haben.

Ein solches Training sollte nicht nur sporadisch stattfinden, sondern besser täglich. Vielleicht können Sie sich mit Freunden abwechseln, um den Angstkranken ein "Rundumpaket" der Betreuung zu geben?


Flüchten gilt nicht

Wie Sie oben gelesen haben, ist es wichtig, ein Angsttraining zu beginnen. Leider siegt gerade bei Angstkranken immer wieder der innere Schweinehund und es kommt zu Ausreden wie "Heute kann ich nicht, mir gehts so schlecht..." usw.. Am nächsten Tag kommt wieder eine andere Ausrede, und so wird das Training immer weiter hinausgeschoben. Dabei sollte man wissen, daß das Befinden gerade dadurch besser wird, wenn man etwas tut, auf jeden Fall jedoch schlechter wird es, wenn man gar nichts tut.

Für Sie heißt das: Schonen Sie den Betroffenen nicht allzu sehr, motivieren oder überreden Sie ihn, das Training fortzusetzen!

Fördern Sie seine Selbständigkeit

Viele Angstpatienten sind irgendwann nicht mehr in der Lage, einige alltäglich Dinge zu erledigen. Das kommt natürlich von der Angst, umgekehrt jedoch führt es auch immer mehr in die Angst. Es ist also wichtig, den Betroffenen dazu zu motivieren, diese Dinge wieder zu erledigen. Es bringt also gar nichts, wenn man dem Angstkranken immer mehr Arbeit abnimmt, man schadet ihm damit nur.

Bringen Sie den Betroffenen also dazu, sein Leben wieder selbst in der Hand zu nehmen.

Gleichzeitig sollten Sie auch wissen, daß Sie, wenn Sie sich allzusehr um ihn kümmern, seine Angst aufrecht erhalten. Halten Sie also, wenn die schlimmste Zeit vorüber ist, ausreichend Abstand zu ihm, so daß er sich wieder von Ihnen abnabeln kann und wieder in ein normales Leben findet.